KONTAKT/CONTACT/

Poststraße 2-4
60329 Frankfurt a. M.


BUCHUNGS/HOTLINE/

Freecall 0800 00 2222 8
oder +49 69 90 02 16 33-0

RÜCKRUF/BITTE/
Rückruf

5 Fragen an Phong Dao

Die Startup-Szene in Frankfurt hat einiges zu bieten neben innovativen Startups, kreativen Coworking Spaces, auch Acceleratoren und mehr. Damit ihr einen kleinen Einblick bekommt, was es alles gibt, stellen wir euch immer wieder coole Persönlichkeiten aus der Szene vor. Dieses Mal stellen wir euch Phong Dao vor, er ist CEO von Agora Innovation und kennt sich gut in der Welt der Blockchain und Kryptowährungen aus.

 

DAS INTERVIEW/

Hallo Phong, schön, dass Du die Zeit gefunden hast, für uns einmal Rede und Antwort zu stehen. Zuallererst stell Dich einfach kurz vor, wer bist Du und was machst Du?

Mein Name ist Phong Dao und ich bin Co-Founder & CEO von Agora Innovation – ein „Service & Product Solution“-Anbieter mit dem Fokus auf Blockchain.

Kryptocurrencies werden als Trendthema wahrgenommen und erscheinen ja momentan nicht im besten Licht, weil die Kursschwankungen so extrem sind – warum sollte man sich trotzdem mit Kryptowährungen beschäftigen?

Es gibt mehrere Gründe, warum man sich mit Kryptowährungen auseinandersetzen sollte. Aber ich nenne einfach mal zwei der wichtigsten. Als Erstes ein Beispiel aus finanzwirtschaftlicher Sicht: Wenn man aktuell Überweisungen nach Übersee (z.B. Deutschland nach USA) tätigt, ist eine Bank dazwischen, oder ein Intermediär, und es kostet in den meisten Fällen eine Unmenge an Gebühren. Mit Kryptowährungen könnte man direkt an die Person (Peer-2-Peer), ohne eine Bank dazwischen, überweisen und die Gebühren sind nur ein marginaler Bruchteil im Vergleich zu vorher.

Als Zweites ist eine neue Art des Fundraisings durch Kryptowährungen für Startups oder Unternehmen entstanden – das Initial Coin Offering. Bei einem ICO können sich auch kleinere Investoren an Blockchain-Projekten beteiligen. Da ICOs überwiegend an der internationalen Regulatorik vorbei gehen und ein hohes Risiko haben, wächst zur Zeit der Trend eines regulierten ICO Rahmenwerks – das sogenannte STO (Security Token Offering). Dieses ist reguliert und hat auch einen echten Vermögenswert für die Investoren.

Was sind denn die Vorteile von einem ICO für Startups und Unternehmen? Und wie genau geht das? Ist das eine wirkliche Finanzierungsalternative?

Der größte Vorteil für Startups und Unternehmen ist, dass man keine Beteiligung an der Firma ausgeben muss, wie bei einem Venture Capital Investment. Und außerdem, dass man viel leichter Investoren auf der ganzen Welt erreichen kann. Wie es geht? Bei einem ICO emittieren Blockchain Startups ihre eigene Kryptowährung auf Basis ihres Geschäftsmodells. Aktuell benötigt man dazu ein Whitepaper (eher ein Business Plan „Light“) und einen coolen Markenauftritt – und das riecht meistens nach SCAM. Der Trend geht in Richtung regulierter Markt und da gehört einiges mehr dazu, wie z.B. ein Prospekt oder funktionierendes MVP (Minimum Viable Product). Außerdem gehören auch weitere Komponenten zu einem ICO, wie die Definition der kompletten Token Economy, Token Distribution, etc., aber ich denke, dass genug neue Wörter heute gefallen sind. Meiner Meinung nach ist es genauso wichtig, dass der Regulator sich Gedanken machen sollte über eine „Regulatorik Light“ in diesem Bereich, denn ansonsten werden wir in Deutschland wieder abgehängt von anderen Nationen. Und ja, es ist langfristig definitiv eine Finanzierungsalternative, wenn man sieht, dass der Trend in Zukunft Richtung „Tokenisierung“ geht und Startups mehrere Millionen USD einsammeln.

Überall sieht man Blockchain in den Medien – aber keiner weiß so genau, was es wirklich ist. Kannst Du uns da ein wenig abholen?

Die Blockchain besteht aus mehreren Datenblöcken in einem dezentralen Netzwerk, die Transaktionen (nicht nur Finanzen oder Kryptowährungen) zwischen zwei Personen manipulationssicher, transparent und dauerhaft verzeichnen. Dezentral heißt, dass die Daten nicht zentral auf einer Datenbank liegen, sondern auf vielen Computern, die an der Blockchain, teilnehmen. Damit besteht auch weniger die Gefahr, dass die Blockchain gehackt wird, da man mehrere Computer angreifen müsste und nicht nur eine zentrale Datenbank.

Was wären gute Anwendungsmöglichkeiten und Beispiele für Blockchain?

Anwendungsmöglichkeiten gibt es sicherlich in vielen Bereichen von Shared Economy, Finanzprodukten, Supply Chain bis hin zu Versicherungen oder Identity. Ein ganz großes Thema, was meiner Meinung nach 2019 kommen wird, ist, dass man Vermögenswerte auf der Blockchain in Form eines Tokens abbildet. Vermögenswerte können in dem Zusammenhang Gebäude, Bilder, Anlagen oder Aktien sein. Somit könnte man als Investor nicht nur die Möglichkeit haben in ein Teil des Unternehmens oder Projektes zu investieren, sondern es auch zum Teil besitzen. Auch sehr im Fokus gerade ist das Thema Identity, sei es im sozialen Umfeld oder im Kryptomarkt. Nach dem Norwegian Refugee Council haben über 70% der Personen, die nach Europa gekommen sind, ihre Ausweise oder Dokumente nicht dabei gehabt. Bitnation hat da angefangen eine Lösung im Bereich Blockchain zu bauen, aber da muss es weiter gehen. Oder warum steigen große Unternehmen noch nicht selbst in den Kryptomarkt ein? Weil vielleicht alle Transaktionen auf der Blockchain im Peer-2-Peer Bereich unreguliert sind? Weil Identitäten hinter einem anonymen Wallet nicht erkennbar sind? Und da bauen wir als Firma eine Lösung namens IVE (Identity Verification Engine), die digitale Identitäten mit den anonymen Wallets verbindet. Für mich sind auch Themen spannend, die einen Social Impact haben, wie Society, Umwelt- oder Klimaverbesserung.

Wo trifft man Dich in Frankfurt?

Ich bin oft bei FFM Crossfit, Sushimoto, Mikuni oder auch auf dem Bahnhofsviertel-Markt… somit findet man mich eigentlich überall, wo man sich auspowern kann und wo es leckeres Essen gibt. Ich komme auch immer gern zu euch bei MEET/N/WORK zum Arbeiten, oder bin bei anderen Co-Working Spaces, vor allem zum Austausch mit anderen.

Vielen Dank für das Interview mit Dir. 

 

Redaktion
Redaktion
redaktion@meetnwork.de

Die MEET/N/WORK Redaktion ist stets auf der Suche nach aktuellen Trends in der Coworking Szene, nach interessanten Events und Veranstaltungen, den besten Lokalen in der Umgebung und nach allem, was die Community vernetzt und ihr einen Mehrwert bringt.

2 Comments

Post A Comment